Mit großer Vorfreude wurden an diesem schönen Julimorgen die drei Bienenstöcke (Beuten) auf dem Außengelände des BFW Leipzig beäugt. Es war ein entspannter Morgen, das Gras war noch feucht vom Tau und dass Grün der Bäume und Sträucher wirkte frisch und satt. Behutsam pirschten sich Fachbereichsleiter Marko Daubitz, Trainerin Mary Osag und der ehemalige Ausbilder Jürgen Geißler (jetzt im wohlverdienten Ruhestand) an die drei Bienenvölker heran.
In leichten Rauch gehüllt, wurde Stück für Stück die Beute mit dem aktuellen Wirtschaftsvolk geöffnet und die Rahmen mit den Honig befüllten Waben entnommen und dann relativ zügig in die bereitstehende Leerzarge gehängt. Zum Glück sind unsere Carnica Bienen sehr sanftmütig und somit auch beim Abkehren der einen oder anderen Biene von der Wabe nicht stechwütig.
Abschließend gab es noch einen Kontrollblick in die beiden Bienenstöcke mit den Ableger-Bienen. Dieser war sehr zufriedenstellend und verhofft auf eine ebenfalls hervorragende Honigernte im nächsten Jahr.
Dann ging es in den Werkraum des BTZ am BFW in Leipzig. Hier stand schon alles für die Messung der Dichte und des Wassergehaltes mit einem Refraktometer, das Honigschleudern und die Abfüllung bereit.
Mitarbeitende des BTZ und Teilnehmende der Maßnahmen am BTZ machten sich sofort ans Werk und entfernten behutsam mit einem Fön (ca. 35 Grad Bienenstocktemperatur) und einem Schaber die obere Wachsschicht, die die Waben verschließt. Erst dann kann der Honig herausgeschleudert werden. Zum ersten Mal fand der Schleuderprozess im BTZ statt und funktionierte dank ausreichend vorhandener Armkraft sehr gut. Beeindruckende 20 Kilo konnten so an einem Vormittag aus den Waben herausgeschleudert und abgefüllt werden.
Eine gute Honigernte hängt sehr stark vom Wetter und der Trachtsituation in der Umgebung ab. Wir hatten sehr viel Glück und unsere Bienen fanden, trotz des nassen Wetters, in diesem Jahr bereits ausreichend Nektar für den ersten leckeren Honig. Der diesjährige Honig ist in Geschmack und Wassergehalt von sehr hoher Qualität.
Das Bienenprojekt ist von Anfang an ein Gemeinschaftsprojekt. So bauten Mary Osag und die Teilnehmenden der Holzwerkstatt die Bienenbeuten, erneuern diese und die Rahmen regelmäßig und fertigten die Transportkisten an. Die Hauswirtschafts-Auszubildenden der Inklusionsgestützten Erstausbildung (IngE) verarbeiten einen Teil des Honigertrages in der Lehrküche und die Mediengestalter gestalten die Etiketten für die Gläser. Ebenfalls sind die jungen Menschen der Berufsvorbereitenden Maßnahme (BvB) involviert. Sie verarbeiten unter anderem das besonders reine Deckelwachs zu Kosmetikprodukten.
Wir danken allen die für dieses Projekt brennen und uns dabei unterstützen. Und wer die Bienenstöcke bisher noch nicht kennt. Diese befinden sich gut versteckt in der Nähe des Beachvolleyballplatzes. Aber immer dran denken: „Wenn der Imker rennt, dann renne besser auch du!“