Die erste Reha-Fachkunde dieses Jahres im BFW Leipzig stieß auf großes Resonanz: über 100 interessierte Personen hatten sich innerhalb kürzester Zeit für eine Teilnahme registriert. Diese hohe Nachfrage macht deutlich, wie bedeutsam das Thema bei Reha-Beratenden in ihrem beruflichen Alltag ist. Neben informativen Vorträgen konnten die Teilnehmenden am Nachmittag verschiedene themenbezogene Workshops besuchen.
Marko Daubitz, der Fachbereichsleiter des BTZ am BFW in Leipzig, führte mit seinem Vortrag über die Bedeutung von Essstörungen im rehabilitativen Kontext in die Fachkundeveranstaltung ein. Anschließend referierte Dr. med. Carolin Webelhorst, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie über die therapeutischen Aspekte bei Essstörungen. Teil der therapeutischen verbalen und nonverbalen Angebote sind dabei die kommunikative Bewegungstherapie, Gruppentherapien, Musiktherapie und die Gestalttherapie zu denen die Fachkundeteilnehmenden während des Vortrags kurze Übungen selbst durchführen konnten. Die Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikum Leipzig zeigte während ihres Vortrages auch die Versorgungsstrukturen in Leipzig auf.
Anschließend starteten die Workshops – die Fachkundeteilnehmenden hatten dabei die Qual der Wahl. In einem Workshop konnten sie sich näher mit den Besonderen Hilfen, die Menschen mit Essstörungen im Kontext der beruflichen Rehabilitation zur Verfügung gestellt werden, befassen. Ein anderer Workshop beschäftigte sich mit den Ursachen, Formen und Hilfeangeboten bei Essstörungen. Des Weiteren bestand die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Tanztherapie sowie an einem Workshop zur Einbeziehung von Musiktherapie in Behandlungsprozesse bei Essstörungen, am Beispiel der Arbeit im BTZ am BFW. Auch ein Seminar speziell zu den Versorgungsstrukturen für Menschen mit Essstörungen in Sachsen wurde angeboten. Neben praktischen Übungen gaben die Workshops auch die Möglichkeit des Erfahrungsaustausches untereinander, was sehr gern angenommen wurde.
Im Ergebnis eine gelungene Veranstaltung zu einer hochrelevanten Thematik, welche die Bedeutung von Essstörungen auch für die berufliche Rehabilitation aufzeigte. Mit den vorgehaltenen Möglichkeiten am Berufsförderungswerk Leipzig und seinem Beruflichen Trainingszentrum (BTZ am BFW) verfügt das Haus über umfangreiche Möglichkeiten zur fachgerechten Begleitung dieser Betroffenen, welches in dieser Form der Spezialisierung eine Besonderheit in der Versorgungslandschaft darstellt. Als Mitglied im Netzwerk Essstörung (NESSA) engagiert und spezialisiert sich das BFW Leipzig mit seinem BTZ am BFW bereits seit mehreren Jahren zu dieser Thematik und ist über die Fachbereichsleitung im Kernteam von NESSA vertreten.